Hildegard von Bingen - Waren ihre Visionen Haloerscheinungen?
von Mark Vornhusen

Darstellung der ersten Schau im Werk
"Liber divinorum operum".

Die oberen Flügel entsprechen dem Parrybogen. Die Flügel darunter dem oberen Berührungsbogen. Die Gestalt besteht aus der oberen und unteren Lichtsäule. Das Lamm in seinen Händen ist die Sonne und die Schlange unter ihren Füßen der 22°-Halo zusammen mit dem unteren Berührungsbogen.
Hildegard von Bingen wurde im Jahre 1098 auf Gut Bermersheim bei Alzey geboren. Aus Anlaß ihres 900. Geburtstages fanden 1998 zahlreiche Ausstellungen und Vorträge statt und auch die Medien berichteten über Hildegards Vita. In Hildegards Lebensmittelpunkt standen Lichterscheinungen, die sie immer wieder am Himmel sah. Sie deutete die Lichterscheinungen als göttliche Visionen und schrieb sie in ihren Büchern nieder.

Nachdem ich bereits zu der Auffassung gelangt war, daß die Johannesoffenbarung auf ein Halophänomen zurückzuführen ist, habe ich angefangen, auch die Bücher Hildegards auf Haloerscheinungen zu überprüfen. Schon auf den ersten Blick wurde deutlich, daß ihre Visionen viele Parallelen zu Haloerscheinungen aufweisen.

Haloerscheinungen sind geometrische Formen am Himmel, die durch Brechung und Spiegelung des Sonnenlichts an Eiskristallen hervorgerufen werden. Halos bestehen daher nur aus Licht. Sie können in seltenen Fällen blendend hell werden.

Die Büchern Hildegards bestehen aus so vielen Visionen, daß die Analyse noch einige Monate dauern wird. Auf diesen Seiten sollen die ersten Ergebnisse veröffentlicht werden. Ich beginne zunächst mit ihrem Werk "Liber divinorum operum". Dabei wird jeweilige "Schau" zunächst zitiert und dann erläutert um welche Haloerscheinung es sich handeln könnte. Im Anschluß daran werden dann auch Visionen im Werk "Scivias" (Wisse die Wege) auf Haloerscheinungen überprüft.
Liber divinorum operum
Das Werk "Liber divinorum operum" besteht aus 10 Visionen und das Werk "Scivias" aus 26 Visionen.