Die Infralateralbögen werden auch als die unteren seitlichen Berührungsbögen am großen Ring bezeichnet. Ihre Gestalt hängt von der Sonnenhöhe ab. Mit steigender Sonnenhöhe wandern die Berührungspunkte zum 46° Halo abwärts den Ring entlang. Daraufhin bilden die Infralateralbögen einen gemeinsamen Bogen. Bei einer Sonnenhöhe von 68° berührt der Bogen den 46° Halo senkrecht unterhalb der Sonne. Wenn die Sonne noch höher steigt, liegt der Scheitelpunkt des Bogens einige Grad unterhalb des 46° Halos. Der Infralateralbogen kann in seiner Helligkeit und Farbigkeit dem Zirkumzenitalbogen gleichkommen.
Die Grafik zeigt eine Computersimulation des Supralateralbogens
sowie des Infralateralbogens bei verschiedenen Sonnenhöhen. Zur
Orientierung sind der 46° Halo, der 22° Halo und der Horizontalkreis
mit eingezeichnet. Der Infralateralbogen ist der Bogen, der den 46° Halo
im unteren Teil berührt. Er kann bei allen Sonnenhöhen entstehen. Daneben i
st noch der Supralateralbogen eingezeichet. Er berührt den 46° Halo an
den Seiten bzw. am oberen Teil. Ab einer Sonnenhöhe von 32° kann der
Supralateralbogen nicht mehr entstehen. Daher ist auf den Grafiken ab
einer Sonnenhöhe von 40° nur noch der Infralateralbogen zu sehen.
Grafik: R. Greenler; Rainbows, Halos and Glories; Cambridge University
Press, 1980
Der Infralageralbogen entsteht in schwebenden Säulchenkristallen, wobei das Licht an einer vertikalen Basisfläche eintritt und an einer Prismenfläche austritt.