Der Supralateralbogen verändert mit der Sonnenhöhe seine Gestalt. Steht die Sonne tiefer als 15°, dann berührt der Supralateralbogen den 46° Halo an den Seiten. Wenn die Sonne am Horizont steht, liegen die Kontaktpunkte mit dem 46° Halo auf Sonnenhöhe. Bei einem Sonnenstand von 15°-27° fällt der Supralateralbogen nahezu mit dem 46° Halo zusammen, so daß eine Unterscheidung sehr schwer ist. Tatsächlich scheinen viele Beobachtungen des 46° Halos in Wirklichkeit Sichtungen des Supralateralbogens zu sein. Erst ab einer Sonnenhöhe zwischen 27° und 32° steht der Supralateralbogen deutlich höher als der 46° Halo. Darüber hinaus liefert auch der Zirkumzenitalbogen einen Anhaltspunkt zur Unterscheinung, da der Zirkumzenitalbogen den Supralateralbogen bei allen Sonnenhöhen berührt. Bei Sonnehöhen zwischen 15° und 27° gilt dies allerdings auch für den 46° Halo. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal kann die stärkere Farbigkeit des Supralateralbogens dienen. Der 46° Halo ist meistens nur weiß oder hat einen schwachen rötlichen Innenrand. Der Surpralateralbogen ist dagegen viel stärker gefärbt. Auch blau und grün sind gut sichtbar. Seine Farbigkeit und Helligkeit kann dem Regenbogen gleichkommen.
Die Grafik zeigt eine Computersimulation des Supralateralbogens
sowie des Infralateralbogens bei verschiedenen Sonnenhöhen.
Zur Orientierung sind der 46° Halo, der 22° Halo und der
Horizontalkreis mit eingezeichnet. Der Supralateralbogen ist der
Bogen, der den 46° Halo an den Seiten bzw. am oberen Teil
berührt. Bei einer Sonnenhöhe von über 32° kann der
Supralateralbogen nicht mehr entstehen. Daher ist auf den Grafiken ab
einer Sonnenhöhe von 40° nur noch der Infralateralbogen zu
sehen, der den 46° Halo an den unteren Seiten berührt.
Grafik: R. Greenler; Rainbows, Halos and Glories; Cambridge
University Press, 1980
Der Supralateralbogen entsteht in schwebenden Säulenkristallen. Das Licht tritt dabei in die vertikale Basisfläche ein und an einer der Prismenflächen wieder aus. Da auch die Berührungsbögen des 22° Halos an schwebenden Säulenkristallen entstehen, kann das Vorhandensein eines stark ausgeprägten Berührungsbogens darauf hindeuten, daß es sich bei dem Bogen darüber um den Supralateralbogen handelt und nicht um den 46° Halo.
Vorhandene Haloarten | 46°-Ring | Supralateralbogen | 46°-Ring und Supralateralbogen |
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Gemeinsame Merkmale:
Diese Kriterien sind normalerweise ausreichend, um das Halo in der 46°-Region identifizieren zu können. Ist das Halo anhand dieser Merkmale immer noch nicht eindeutig bestimmbar, dann überprüfe auch die Kriterien bei entsprechender Sonnenhöhe. |
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Sonnenhöhe < 15°
Supralateralbogen berührt den 46°-Ring an den Seiten. Ist die Sonne in Horizontnähe, befinden sich die Kontaktbögen in Nebensonnenhöhe. |
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Sonnenhöhe 15 bis 27°
Die Identifikation beider Haloarten ist sehr schwierig, da beide übereinanderliegen. |
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Sonnenhöhe 27 bis 32°
Halos berühren sich nicht mehr. |
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Sonnenhöhe > 32°
Supralateralbogen existiert nicht mehr, wenn die Sonne höher als 32° steht |
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