Das Polarlicht, eine kosmische Erscheinung aus dem Wechselspiel
Sonne-Erde, ist seit der Antike wohlbekannt. Polarlichter
werden durch Korpuscularstrahlen hervorgerufen, die von der
Sonne ausgehen, im erdmagnetischen Feld zu den Polen hin
abgelenkt werden und die Luftmoleküle zum Leuchten anregen.
Sie werden gewöhnlich zwischen 65 und 400 km Höhe,
bei erdmagnetischen Stürmen gelegentlich bis 1200 km,
beobachtet.
Gerade in unseren mittleren Breiten sind meist nur zufällig
Polarlichter beobachtet worden. Man weiß also nur
ungefähr, wie die
Häufigkeitsverteilung aussieht. Mit abnehmender
geografischer Breite sinkt auch die Wahrscheinlichkeit,
ein Polarlicht sehen zu können. Außerdem
spielt die Sonnenaktivität eine entscheidende Rolle.
Während der maximalen solaren Aktivität (z.B. 1957)
wurden sehr viele Polarlichter beobachtet. Aber auch nahe
der Minima kann es zu Eruptionen auf der Sonne kommen, als
deren Folge geomagnetische Störungen größeren
Ausmaßes auftreten und auch in mittleren Breiten
Polarlichter sichtbar werden können. Die Faustregel
ist, daß während der maximalen solaren
Aktivitätsphase jährlich etwa 4-8
Polarlichter in Deutschland zu sehen sind. Um das
Minimum können aber
durchaus ebenfalls vereinzelte Beobachtungen gemacht werden.
Die Beobachtung eines Polarlichtes ist relativ einfach, denn es
unterscheidet sich von anderen himmlischen Phänomenen (Leuchtende
Nachtwolken, verstärktes Nachthimmelslicht, Milchstraße, etc.)
durch aktive Tätigkeit: Es treten immer wechselnde Formen auf,
mal ein über dem Horizont liegender weißlicher Bogen,
mal emporschießende Strahlen, mal isolierte Flächen
oder Flecken, die in unterschiedlichen Farben auftreten können.
In unseren Breiten sind sie meist rötlich, aber bei starken
geomagnetischen Störungen können auch andere Farben,
z.B. ein intensives Violett auftreten.
Mit einem Polarlicht ist meist nach einer auffälligen
Sonneneruption zu rechnen, und zwar 24-36 Stunden nach dem
solaren Ereignis. Diese Zeit benötigen die Partikel, um
die Erde zu erreichen, geomagnetische Störungen auszulösen
und in der höheren Atmosphäre die Leuchtprozesse
anzuregen. Als Folge der geomagnetischen Störungen verschiebt
sich die Polarlichtzone äquatorwärts und die
Phänomene können auch in mittleren Breiten gesichtet
werden. Auf unserer Seite zur
Polarlichtvorhersage
kann man sich über die derzeitige Aktivität und Prognosen informieren.
Tritt ein Polarlicht auf, sollte man auf morphologische Änderungen
(Flächen, Flecken, Farben und deren jeweilige Veränderung)
achten. Weitere erwünschte Daten sind Datum, Beobachtungsort
(Koordinaten), Zeit (UTC), Beginn und Ende der Beobachtung,
Zustand des Himmels, Beschreibung des Polarlichtes (Bogen,
Flächen, Strahlen, Farbe, Veränderungen). Dazu haben
wir auch ein Formblatt. Wichtig wäre auch eine fotografische
Dokumentation, die praktisch mit allen handelsüblichen
Kameras (sofern sie lange, manuell gesteuerte Belichtung zulassen)
und empfindlichen Filmen bei verschiedenen Belichtungszeiten
(am besten Serie anfertigen) leicht durchzuführen ist.
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