Großartiges Halophänomen in den Alpen beobachtet von Peter Pammer am 22. Januar 1996
Text: Wolfgang Hinz

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Bilder vom Halophänomen
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Wenn der Winter uns sehr niedrige Temperaturen beschert, lassen sich auch in Mitteleuropa solch eindrucksvolle Haloerscheinungen beobachten, die uns eigentlich nur aus polaren oder angrenzenden Gebieten von Fotos und aus Berichten vertraut sind.

Peter Pammer aus Roggendorf hatte das Glück, am 22. Januar 1996 zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu weilen und (was leider nicht immer der Fall ist) eine einsatzbereite Kamera mit genügend Film zur Hand zu haben.

Er verbrachte seinen Skiurlaub in Lienz/Osttirol und wollte an diesem Tage sicherlich einige schöne Abfahrten bewältigen. Aber als er die Bergstation der Seilbahn in ca. 2000m Höhe auf dem Nassfeld bei Hermagor erreichte, bot sich ihm ein grandioser Anblick: eine sehr helle Untersonne. Gegen 10.30 Uhr gab es eine Steigerung: es zeigte sich der 22°-Ring mit beiden Nebensonnen und Horizontalkreis sowie ein sehr farbintensiver Zirkumzenitalbogen, in welchem man einzelne Eiskristalle glitzern sieht. Dieses deutet auch auf die Entstehungsweise dieser Erscheinung hin: sie bildete sich nicht in Cirren, sondern im Polarschnee. Daher auch die sehr intensiven Farben und die Gleichmäßigkeit der Halos. Auf einem Bild erkennt man auch sehr schön den Lowitzbogen.

Obwohl vielen Menschen dieses Naturschauspiel auffiel und sie von Vielen auch auf Film gebannt wurde, wußten doch nur wenige über die wahre Natur dieser Erscheinungen bescheid. Wie Herr Pammer berichtete, waren Aussagen wie: "Komischer Regenbogen" oder "die Natur spielt verrückt" zu hören!