Wenn Ringe mit ungewöhnlichen Radien, wie der 9°-, 18°- oder der 24°-Ring, zu sehen sind, sollte man auf die Lateralbögen zu diesen Ringen achten. Die 18°-Lateralbögen befinden in Höhe der Sonne auf dem 18°-Ring. Es sind sozusagen die Nebensonnen des 18°-Rings. Die Lateralbögen sind weiß und biegen sich bei ideal vertikal orientierten Kristallen leicht von der Sonne weg. Die Lateralbögen wurden bisher nur sehr selten beobachtet. Wenn die pyramidalen Kristalle nicht mit exakt vertikaler Hauptachse fallen, dann verschmieren die Lateralbögen, werden länger, und gehen bei noch schlechterer vertikaler Orientierung fließend in den 18°-Ring über. Bei einer Sonnehöhe von mehr als 60° werden die 18°-Lateralbögen sehr lichtschwach und können bei sehr hohem Sonnenstand nicht mehr entstehen.
Simulation von Halos, die duch pyramidale Kristalle hervorgerufen werden. Die
18°-Lateralbögen sind violett dargestellt und liegen in Höhe der Sonne auf dem
18°-Ring (Sonnenhöhe 30°).
Die 18°-Lateralbögen entstehen in pyramidalen Kristallen mit vertikaler Hauptachse. Die Hauptachse geht immer durch die beiden Basisflächen (1 und 2 in der Zeichnung oben). Diese Orientierung entsteht vor allem dann, wenn der untere Pyramidenansatz recht lang ist, der obere dagegen nur kurz.