Am oberen und untern Teil des 9°-Rings kann man in seltenen Fällen weiße Lichtverstärkungen beobachten. Dies sind die 9°-parryförmigen Bögen, die auch als 9°-Nebensonnen bezeichnet werden. Sie treten fast immer zusammen mit anderen Halos auf, die durch pyramidale Kristalle erzeugt werden. Ab etwa 30° Sonnenhöhe kann der obere der beiden Bögen nicht mehr entstehen. Der untere Bogen tritt ab 50°-Sonnenhöhe nicht mehr auf. In der Simulation oben wurden pyramidale Kristalle mit fast ideal vertikaler Hauptachse (Kippwinkel 2°) verwendet. Dies kommt in der Natur aber so gut wie nie vor. Daher sieht man die 9°-parryförmigen Bögen eher nur als Aufhellung im 9°-Ring und nicht als Bogen, der sich von der Sonne wegbiegt.
Computersimulation für eine Sonnenhöhe von 20°.
Die 9°-parryförmigen Bögen (EE66 A + B)
befinden sich am oberen und unteren Teil des 9°-Rings (EE31).
Die 9°-parryförmigen Bögen entstehen in pyramidalen Kristallen mit vertikaler Hauptachse. Die Hauptachse geht durch die beiden Basisflächen (1 und 2 in der Zeichnung oben). Solche Kristalle sind im Prinzip Plättchenkristalle mit Pyramidenaufsätzen auf den Basisflächen.