9°-parryförmige Bögen

EE 66

Orientierung:
Hauptachse vertikal
Lichtweg:
13-6 (oberer), 3-26 (unterer)
Vorkommen:
selten
etwa einmal im Jahr
Bild 9°-parryförmige Bögen
Halodisplay am 3.4.98 in Chemnitz, das durch pyramidale Eiskristalle entstanden ist. Der 9°-parryörmige Bogen befindet sich am oberen Teil des 9°-Rings. Außerdem sind zu erkennen: 9°-Berührungsbögen, 22°-Ring, Nebensonnen, oberer Berührungsbogen, 24°-Ring und der linke oberer 24°-Lateralbogen.
Foto: © Claudia Hinz

Beschreibung:

Am oberen und untern Teil des 9°-Rings kann man in seltenen Fällen weiße Lichtverstärkungen beobachten. Dies sind die 9°-parryförmigen Bögen, die auch als 9°-Nebensonnen bezeichnet werden. Sie treten fast immer zusammen mit anderen Halos auf, die durch pyramidale Kristalle erzeugt werden. Ab etwa 30° Sonnenhöhe kann der obere der beiden Bögen nicht mehr entstehen. Der untere Bogen tritt ab 50°-Sonnenhöhe nicht mehr auf. In der Simulation oben wurden pyramidale Kristalle mit fast ideal vertikaler Hauptachse (Kippwinkel 2°) verwendet. Dies kommt in der Natur aber so gut wie nie vor. Daher sieht man die 9°-parryförmigen Bögen eher nur als Aufhellung im 9°-Ring und nicht als Bogen, der sich von der Sonne wegbiegt.


Computersimulation für eine Sonnenhöhe von 20°.
Die 9°-parryförmigen Bögen (EE66 A + B) befinden sich am oberen und unteren Teil des 9°-Rings (EE31).

Entstehung:

Die 9°-parryförmigen Bögen entstehen in pyramidalen Kristallen mit vertikaler Hauptachse. Die Hauptachse geht durch die beiden Basisflächen (1 und 2 in der Zeichnung oben). Solche Kristalle sind im Prinzip Plättchenkristalle mit Pyramidenaufsätzen auf den Basisflächen.