Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen
von Richard Löwenherz und Alexander Haußmann |
Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit Haloerscheinungen (Lichtbrechungsphänomene
in hexagonalen Eiskristallen), die auf der Schneedecke oder in Reif vorkommen
und von irdischen Lichtquellen (z. B. Straßenlaternen) verursacht
werden.
In der Fachwelt sind ähnliche Erscheinungen bekannt, die jedoch
durch Sonne oder Mond entstehen. Wegen des strahlenförmigen Lichtweges
einer irdischen Lichtquelle entstehen gegenüber diesen Phänomenen
bestimmte Abweichungen.
Die Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen stellen ein
bisher unbeachtetes Phänomen dar, welches auch in spezieller Fachliteratur
noch keine Erwähnung fand.
In der Arbeit wird die Beobachtung dieser Erscheinung dokumentiert
und modellhaft erklärt. Weiterhin werden die mathematischen Methoden
vorgestellt, mit denen solche Schneedeckenhalos simuliert werden können.
Die Umsetzung der Formeln erfolgte mit einem Computerprogramm, das Simulationen
aus verschiedenen Gesichtspunkten ermöglicht.
1. Die Modellvorstellung und ihre Grenzen, Gültigkeitsbedingungen
der Formeln
2. Erklärung der Koordinaten, Projektionen
3. Schneedeckenhalos der Sonne
4. Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen
5. Die Unterlampe
6. Die Nebenlampe
7. Die Gegenlampen und der Horizontalkreis einer Lampe
8. Erklärungsmodell für Regenbögen an irdischen Lichtquellen
Bei einem Brechungsindex von n = 1,310 für Eis wird das Licht beim Durchqueren der sechsseitigen Eiskristalle grundsätzlich um 22° oder 46° abgelenkt. Dabei spaltet sich das Licht auch in seine Spektralfarben auf. Sind diese Kristalle beim Fall durch die Atmosphäre zufällig orientiert, entstehen der 22°-Ring und 46°-Ring, wobei der rote Lichtanteil auf der Innenseite der Ringe liegt. Die scharf abgegrenzten Innenränder der Ringe entsprechen den Minimalablenkungswinkeln von 22° und 46°. Nach außen hin nimmt die Lichtkonzentration gleichmäßig ab (in der rechten Zeichnung durch Drehung des Kristalls realisiert).
Die dafür verantwortlichen Eiskristalle sind am häufigsten
im oberen Wolkenstockwerk anzutreffen, in Höhen von 6 -12 km als sogenannte
Cirruswolken. In selteneren Fällen können diese Kristalle in
unserer unmittelbaren Umgebung auftreten (z. B. im Schneefall). Die dazu
notwendigen negativen Temperaturen werden in den gemäßigten
Breiten nur in den Wintermonaten erreicht. Dann können auch irdische
Lichtquellen Halos erzeugen (Laternen, Leuchttürme, Autoscheinwerfer,
etc.). Die sonst so vertraut vorkommenden Halos zeigen sich unter solchen
Umständen meist in ganz anderer Erscheinungsform. Dazu gehören
u. a. die in dieser Arbeit aufgeführten Schneedeckenhalos, die nicht
nur in abgelagerten Schneekristallen, sondern auch in Reifkristallen auftreten
können.
Die folgende Statistik zeigt die Verteilung der Entstehungsmöglichkeiten
von Halos im Laufe eines Jahres (1.07.1996 - 30.06.1997). Der Zeitraum
wurde so gewählt, daß die Winterhalos eine komplette Reihe bilden,
bzw. die Beobachtungszeit der Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen
vollständig enthalten ist. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß
nicht jedes Jahr eine strenge Frostperiode für so zahlreiche Winterhalos
sorgt. Auch die Registrierung von Reifhalos an irdischen Lichtquellen war
nur bedingt möglich (fehlende Lichtquellen in Wiesennähe). Die
Statistik soll lediglich die verschiedenen Entstehungsmöglichkeiten
von Haloerscheinungen verdeutlichen. Im genannten Zeitraum konnten von
A. Haußmann und R. Löwenherz im Raum Hörlitz / Klettwitz
an insgesamt 192 Tagen Halos verzeichnet werden:
Verursachende Lichtquelle (Sonne, Mond, Lampe)
Sonne | Mond | Lampe | ||
Ganzjahreshalos | (1) Cirrenhalos
(2) Eisschirmhalos (3) Fallstreifenhalos |
157 d
12 d 8 d |
38 d
2 d 2 d |
-
- - |
Winterhalos | (4) Eisnebelhalos
(5) Polarschneehalos (6) Schneedeckenhalos (7) Reifkristallhalos |
1 d
2 d 2 d 8 d |
0 d
0 d 0 d 0 d |
0 d
0 d 10 d 1 d |
Gesamtzahl aller Halotage | . | 173 d | 41 d | 11 d |
(1) in hohen Wolken (Ci / Cc / Cs)
(2) in Eisschirmen von Schauer- / Gewitterwolken (Cb cap)
(3) in Fallstreifen von mittelhohen / tiefen Wolken (Ac vir / Sc
vir / Cu vir)
(4) in Nebel / Hochnebel(resten), in Luftschichten mit schwebenden
Eiskristallen am klaren Himmel
(5) in fallenden Eiskristallen als gefrorene Niederschläge
(Schnee, Schneegriesel, Eisnadeln, Diamantstaub)
(6) in abgelagerten Eiskristallen am Boden / auf Schneeoberfläche
(7) in Reifkristallen an Gräsern / Sträuchern / Bäumen,
in schwebenden Reifkristallen
Schneedeckenhalos an der Sonne
Am Abend des 29. 12. 1996 brachte eine Okklusion im Raum Klettwitz leichten
Schneegriesel (keine Schneesterne). Die Lufttemperatur fiel zum nächsten
Morgen von -10°C auf -13,6°C ab. Nach Messungen am Folgetag betrug
die Neuschneeschicht nur 2 mm, die sich auf einer bereits vorhandenen 2
bis 3 cm starken Schneedecke ablagerte. Wegen der tiefen Temperaturen hielt
ich wie schon in den vergangenen Tagen immer wieder nach Schneedeckenhalos
Ausschau - an diesem Morgen scheinbar mit Erfolg.
Auf ebenen Stellen der Schneedecke war ein leichtes bogenförmiges
Aufglitzern im Abstand von 22° unter der Sonne zu erkennen. Die Erscheinung
machte sich vor allem bei Bewegung bemerkbar, da der Glitzerbogen bei Positionsveränderung
"mitwanderte". Beim Versuch diese Erscheinung auf einer zugeschneiten Eisfläche
(großflächig ebene Schneedecke) zu fotografieren, entdeckte
ich zusätzlich noch ein regelmäßiges Aufglitzern bogenförmig
im Abstand von 46° unter der Sonne, jedoch etwas schwächer als
beim 22°-Ring. Der untere Rand des 46°-Rings erschien etwa 2 m
vor meinen Füßen! Die einzelnen Kristalle auf der Schneeoberfläche,
die beide Erscheinungen hervorriefen, glitzerten in allen Spektralfarben
auf. Beide Ringe blieben den ganzen Tag über sichtbar.
Anfangs vermutete ich, daß die Halos auf die kristallinen Rauhreifplättchen
(Anreihung von Säulen) zurückzuführen waren, da sie sich
erst in der vergangenen Nacht gebildet hatten. Doch bei genauerem Prüfen
des Neuschnees fand ich schließlich ein deutlich hexagonal gebautes
Eisplättchen (Durchmesser: 0,5 mm). Mit Sicherheit war der Neuschnee
Ursache für die Schneedeckenhalos.
Die Zeichnung zeigt alle beobachteten Haloerscheinungen zum Höhepunkt
des 30.12.1996. Von 10.23 bis 10.33 Uhr waren neben den beiden Schneedeckenringen
noch 4 weitere Haloformen in Cirruswolken zu beobachten: die 22°-Nebensonnen,
ein Fragment des 22°-Rings mit oberen Berührungsbogen und der
Zirkumzenitalbogen. Eine derartige Kombination von Haloerscheinungen am
Himmel und zugleich auf dem Schnee kommt äußerst selten vor.
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Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen
Noch am selben Abend kam ich auf die Idee, die Schneedecke im Licht
einer Straßenlaterne zu betrachten. Tatsächlich war auch hier
auf der ebenen Schneeoberfläche des zugefrorenen Gartenteichs ein
ebenfalls bogenförmiges Aufglitzern der Schneekristalle knapp 20°
unter der Laterne zu beobachten. Allerdings war die Beobachtung aufgrund
geringer Lichtintensität der rund 50 m entfernten Laterne nur in geduckter
Haltung möglich (Auge < 0,5m über dem Boden). Interessant
war, daß sich der Radius des 22°-Ringes bei Annäherung zur
Lichtquelle immer mehr verkleinerte und die Erscheinung bei einer
Entfernung von etwa 30 m nicht mehr vom üblichen Glitzern des Schnees
zu unterscheiden war.
Dieser Vorgang konnte nur auf den strahlenförmigen Lichtweg der
Straßenlaterne zurückzuführen sein. Durch einfacher Konstruktion
des Lichtweges bei einem Brechungswinkel von 22° im Schnee konnte der
Vorgang bestätigt werden, welcher in Abhängigkeit von Beobachter-
und Lampenhöhe, sowie deren Entfernung zueinander abläuft.. In
der Skizze für die Linie Beobachter - Laterne erhielt ich jedoch noch
ein zweiten, theoretisch vorhandenen Ringradius, welcher kleiner als der
des beobachteten Rings ist. Hinzu kam die Erkenntnis, daß beide Radien
bei Annäherung zur Lampe solange aufeinander zu laufen würden,
bis sie bei Berührung plötzlich verschwinden.
Dieses interessante Phänomen sollte jedoch vorerst ungeklärt
bleiben, da in den Folgetagen keine Schneedeckenhalos mehr auftraten -
jedenfalls bis zum 4.01.1997.
Am Abend des 4. 1. hatte sich bei -7°C aus Schneegriesel eine etwa
4 mm starke Neuschneedecke gebildet. Der Griesel bestand aus einer ungewöhnlichen
Kombination von Schneesternen, Eisnadeln (z. T. vergraupelt), Eiskrümeln
und einzelnen Eiskörnern.
Zur selben Zeit machte ich eine überraschende Entdeckung. Im Licht
unserer Hoflampe zeigte sich auf der Schneeoberfläche ein 22°-Ring,
der sich komplett unter der Lampe befand und bei Bewegung seine Position
und Größe änderte. Jetzt wurde mir klar, daß der
zweite theoretisch ermittelte Ringradius nichts anderes war, als die Oberkante
des kompletten Rings. Der Innenrand war deutlich abgegrenzt (aufgrund der
Minimalabklenkung), während nach außen hin das Glitzern der
Schneekristalle gleichmäßig abnahm ("Fransigkeit" des Ringes).
Innerhalb des Ringes war so gut wie kein Glitzern zu beobachten. Die Ringunterkante
hatte bei großer Entfernung zur Lampe einen Abstand von rund 20°
zur Lichtquelle, der sich bei Annäherung zur Lampe verkleinerte. Nicht
nur dieser Abstand verringerte sich, sondern der gesamte Ring schrumpfte
in sich zusammen, bis er nur noch ein Fleck war (Verlauf siehe Abb.). Als
ich mich nun der irdischen Lichtquelle weiter näherte, tauchte der
wegen seiner Ausdehnung vorher nicht sichtbare 46°-Ring auf, dessen
Zentrum jetzt der Fleck des verbliebenen 22°-Rings war. Schließlich
verschwand der Fleck und der große Ring schrumpfte wie vorher der
kleine Ring auf sein Zentrum zu, bis auch dieser nur noch ein Fleck war
, der letztendlich verschwand.
Die Ursprungsradien beider genannten Ringe ließen sich aus größerer Entfernung mit der Freihandmessung ermitteln, da sich hier der Abstand vom unteren Rand eines Rings zur Lichtquelle dem Brechungswinkel von 22° bzw. 46° nähert. Der volle Wert kann jedoch nie erreicht werden, weil die Lichtstrahlen einer Lampe auch in großer Entfernung nur annähernd parallel verlaufen. Da sich die Ringgröße je nach Standort und Höhe des Beobachter(auge)s ständig änderte, sah ich keinen Grund das genaue Ausmaß des vermeintlichen Kreises zu bestimmen. Dabei entging mir ein wichtiges Erscheinungsbild, welches mir erst hinterher auf den Fotos auffiel - der Ring besaß eine ellipsenähnliche Form. Durch Verhältnismessungen der Höhe gegenüber der Breite mehrerer fotografierter Ringe, zeigte sich, daß sie etwa 2 bis 2,5 mal so breit wie hoch waren. Mit späteren Simulationen stellte sich noch heraus, daß die Erscheinung in ihrer Form sehr variabel auftreten kann.
Als am Mittag des 5. 1. Diamantstaub aus Stratuswolken fiel (bei -7°C
und 98% relativer Luftfeuchte), lagerte sich dieser gleichmäßig
am Boden ab. In der folgenden Nacht waren die Ringe außergewöhnlich
hell und deutlich. Am 6. 1. fiel etwa 1 cm Neuschnee (nur Schneesterne)
auf die haloproduzierenden Eiskristalle, welcher für die kommenden
Nächte eine Abschwächung der Helligkeit bewirkte. Dennoch waren
beide Ringe zu erkennen. Erst am 10. und 11. 1. grieselte es wieder. Damit
wurden die Schneedeckenhalos wieder deutlicher und vor allem farbiger.
Als am 12. 1. erstmals die Sonne zum Vorschein kam, war auch diese von
beiden Ringen umgeben (bei -0,2°C!). Mit ihrem Auftreten endete am
Folgetag der Dauerfrost und die Schneedecke taute oberflächlich an,
was zur Folge hatte, daß die Schneedeckenhalos nicht mehr auftraten.
Der Grund für die Langlebigkeit der Erscheinungen ist auf die
Wetterlage zurückzuführen. Vom 4. 1. bis zum 12. 1. verhinderte
eine durchgehend vorhandene Hochnebelschicht ein Einwirken der Sonne auf
die Schneedecke. Gleichzeitig sorgten die Wolken immer wieder für
Eiskristallnachschub. Sofern es sich um Schneegriesel oder gar um Diamantstaub
handelte, wirkte sich der Neuschnee positiv auf die Helligkeit der meist
schwächer werdenden Halos aus. Interessant ist auch, daß die
Erscheinung sogar auf Flächen zu sehen war, die oft betreten oder
befahren wurden! Denn die Schneedeckenhalos waren nicht nur unter unseren
Hoflampen zu beobachten, sondern auch unter zahlreichen Straßenlaternen
und sogar unter Scheinwerfern fahrender Autos.
Schon nach den ersten Tagen hatte ich das Gefühl, daß es
sich hierbei um ein gar nicht so seltenes Phänomen handelt. Ich konnte
jedoch keinerlei Informationen über Schneedeckenhalos unterhalb irdischer
Lichtquellen finden, was für mich Anlaß war, der Entstehungsursache
selbst auf den Grund zu gehen (-> 3. Erklärung des Entstehungsprinzips).
Haloliteratur ist leider nur spärlich vorhanden und in allen uns bekannten Werken gibt es nicht die geringsten Hinweise auf die Existenz dieser speziellen Erscheinung. Lediglich im Minnaert ("Licht und Farbe in der Natur") ist die Beobachtung eines 22°-Halos an der Lampe beschrieben (als spindelförmige dreidimensionale Erscheinung). Die Möglichkeit dieser Erscheinung an der Schneeoberfläche wurde nicht in Betracht gezogen. Es ist daher anzunehmen, daß diese Sonderform der Schneedeckenhalos seither von niemanden beobachtet bzw. bewußt wahrgenommen wurde.
Schneedeckenhalos können auch in Reifkristallen auftreten und das
häufiger, als bisher angenommen wurde! Im Zeitraum seit der Entdeckung
der Schneedeckenhalos unterhalb irdischer Lichtquellen (Jan. - Dez. 1997)
konnten in Klettwitz 9 Reifhalobeobachtungen an der Sonne und 12 Beobachtungen
unter irdischen Lichtquellen gemacht werden. Im Endeffekt läßt
sich jetzt schon sagen, daß fast jede Reiferscheinung einen 22°-Ring
hervorbringen kann. Die entsprechenden Reifkristalle bilden sich häufig
bei Strahlungsfrost und ruhigen Windverhältnissen in einer klaren
Nacht. Diese Bedingungen werden vor allem in den Monaten März, April,
Oktober und November erfüllt, in denen auch die meisten Reifhalos
erfaßt wurden.
In erster Linie beweist ein Auftreten dieser Erscheinung, egal ob in
Reif oder Schnee, ein Vorhandensein regelmäßi ger hexagonaler
Eiskristalle am Boden. Unklar ist noch, warum sich in Reif nur der 22°-Ring
ausbildet und nicht auch der 46°- Ring. Vermutlich besitzen die sechseckigen
Reifkristalle keine glatten Grundflächen, die für eine Entstehung
des 46°-Rings von Notwendigkeit sind. Um das zu beweisen, müßten
die Kristalle mit einem Mikroskop untersucht werden.
Anordnung der Eiskristalle, die bei fallendem Diamantstaub (Polarschnee) und Sonnenschein (parallel verlaufende Lichtstrahlen) einen 46°-Halo erscheinen lassen: | Anordnung der Eiskristalle, die bei fallendem Diamantstaub (Polarschnee) und dem Licht einer Lampe (strahlenförmig verlaufendes Licht) einen 46°-Halo erscheinen lassen: |
Die haloverursachenden Kristalle, die für das Beobachterauge einen Lichtring produzieren, sind kegelförmig angeordnet. (Die Außenhülle des Kegels entspricht dieser Kristallfläche!) | Die haloverursachenden Kristalle, die für das Beobachterauge eine dreidimensionale Oberfläche produzieren, sind spindelförmig angeordnet. (Die Außenhülle des Körpers entspricht dieser Kristallfläche!) |
Schrumpfvorgang eines 46°-Rings auf der Schneedecke bei Annäherung zur Lichtquelle:
Spindelkörpermodell im Querschnitt:
Aus der Sicht des Beobachters:
Entfernung Beobachter - Lampe:
O - oberer Rand des Rings
bekannte Werte:
e - Entfernung vom Beobachter zur Lampe
Minnaert, Marcel: Licht und Farbe in der Natur.
Schröder, Gottfried: Technische Fotografie.
Autorenkollektiv: Schlag nach: Natur. Neubearbeitete und
erweitere Ausgabe.
Autorenkollektiv: Algebra und Geometrie für Ingenieur-
und Fachschulen. 3. Auflage.
Bartsch, Hans-Jochen: Taschenbuch mathematischer Formeln.
16. Auflage.
Mathematische Erfassung der Schneedeckenhalos
(1)
= 12,0 m
U - unterer Rand des Rings
(2)
= 9,0 m
Z - Zentrum des Rings
B - Berührungspunkt = Z
Beobachterhöhe = 1,6 m
Lampenhöhe =
2,0 m
4. Konstruktionsmodell zur Darstellung aller ringförmigen Lichtbrechungserscheinungen
Das Spindelkörpermodell ist durch ein rotierendes Kreissegment
definiert, das in Abhängigkeit des Lichtbrechungswinkels a
in den Eiskristallen eine bestimmte Krümmung erhält. Damit das
Kreissegment konstruiert werden kann, muß zuerst die Lage des Kreismittelpunktes
M festgelegt werden, der das Kreissegment mit dem Winkel 2a
eingrenzt, der dem Öffnungswinkel des Spindelkörpers entspricht.
Auf diese Weise lassen sich alle ringförmigen Lichtbrechungserscheinungen
modellhaft darstellen, auch der Regenbogen
(a
= 138° bzw. 129°).
B - Auge des Beobachters
L - Lichtquelle (Lampe / Straßenlaterne)
M - Mittelpunkt zum Konstruieren des Kreissegments
O - oberer Rand des Rings
U - unterer Rand des Rings
Z - Ringzentrum (läuft hier zusammen)
g - perspektivische Ringhöhe
hB - Höhe des Beobachterauges
hL - Höhe der Lichtquelle
a - Brechungswinkel des Lichts in den Eiskristallen
Fotografien und Computersimulationen
22°-Schneedeckenhalo an der Sonne, Sonnenhöhe = 11,0°
Aufnahme: 30.12.1996, 10.07 MEZ, -10°C
Simulation zum Foto
22°- Schneedeckenhalo an einer irdischen Lichtquelle. Lampenhöhe = 2,7 m, Beobachterhöhe = 0,6 m, Entfernung= 17,6 m
Aufnahme: 5.01.1997, 21.53 MEZ, -8,5°C
Simulation zum Foto
Quellen
Löwenherz, Richard: Haloerscheinungen an fallenden
Eiskristallen, in Kristallen an der Schneeoberfläche und auf der Schneedecke
unter irdischen Lichtquellen.
In: Mitteilungen des Arbeitskreises Meteore, Jahrgang 22 (1997), Nr.2,
S. 30 ff
Basel: Birkhäuser Verlag, 1992, S. 284 / 286
Grundlagen und Anwendungen in Technik und Wissenschaft.
Würzburg: Vogel Verlag, 1981, S. 74 f
Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1956. S. 436 ff
Leipzig: Fachbuchverlag, 1967, S. 421
Leipzig-Köln: Fachbuchverlag, 1994, S. 205 ff
Übersicht Haloerscheinungen