Jahresauswertung 1998 - Regenbogen
Text und Grafik: Claudia Hetze

1998 hatten wir erstmals zur Beobachtung allgemeiner atmosphärischer Erscheinungen aufgerufen. Die Resonanz war überwältigend - 938 Beobachtungen sind 1998 eingegangen. Auch wenn man aus den Zahlen eines Jahres keine Statistik erstellen kann, so ist die Datenmenge dennoch groß genug für einige Auswertungen.

Folgende Grafik zeigt die Art der Regenbögen. Aus dieser Übersicht ist zu erkennen, daß ein alleiniger Hauptbogen etwa doppelt so häufig auftritt, wie ein doppelter Regenbogen. Interferenzbögen sind nur bei jeder 4. Beobachtung zu erwarten. Eher selten dagegen ist der Rote Regenbogen, der 5 bis 10 Minuten vor Sonnenuntergang bzw. nach Sonnenaufgang entsteht, wenn nur noch das langwellige Rot gestreut wird und die anderen Farben deshalb verblassen. In seltenen Fällen kann ein Roter Regenbogen bis 10 Minuten nach Sonnenuntergang sichtbar bleiben. Auch der Nebelbogen gehört eher zu den Zufallsbeobachtungen.

Die zweite Grafik zeigt die Verteilung der Beobachtungen auf die einzelnen Monate.

Aber wieviele Regenbögen kann ein einzelner Beobachter wirklich im Monat erwarten? Dazu wurde aus den Zahlen von 8 kontinuierlichen Beobachtern ein Mittelwert für jeden Monat gebildet, was folgendes Ergebnis brachte:

Durchschnittliche Regenbogenanzahl pro Monat für das Jahr 1998

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.  Dez. Jahr
0,1 0,0 0,9 2,1 1,3 1,4 1,5 1,5 0,4 1,3 0,3 0,1 10,8

Auffällig ist, daß das Maximum nicht, wie oft in der Literatur beschrieben, im Sommer zu erwarten ist, sondern im April. Es muß aber an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen werden, daß die Werte von einem Jahr mehr oder weniger als Stichprobe anzusehen sind, und sich das Ergebnis bei einer längeren statistischen Reihe durchaus noch ändern kann.

Wer sich in diesem Jahr selbst an der Beobachtung atmosphärischer Erscheinungen beteiligen möchte, kann sich auf der Seite mit Materialien das entsprechende Formblatt herunterladen.