Nebelbogen
Nebelbogen
© Holger Lau

Nebelbogen im Wolkenmeer
© Wolfgang Hinz

Im Nebel kann eine andere Spielart des Regenbogens beobachtet werden: Der Nebelbogen. Dieser Bogen ist weiß und sein Band ist etwa doppelt so breit wie bei einem normalen Regenbogen. An der Innenseite liegen manchmal noch Interferenzbögen. Sein Radius betr�gt 42°, wird aber mit abnehmender Tröpfchengröße kleiner.

Nebel besteht aus sehr kleinen Wassertröpfchen. Bei Tröpfchen unterhalb von 50 Mikrometern überlagern sich die Regenbogenwinkel der einzelnen Spektralfarben so, daß sie zusammen weißes Licht ergeben. Wenn die Tröpfchen kleiner als 5 Mikrometer sind, ist der Nebelbogen nicht mehr erkennbar, da der Bogen dann sehr diffus und lichtschwach wird. Deshalb ist der Nebelbogen nicht immer sichtbar, wenn die Sonne auf eine Nebelwand scheint.

Grafik Farbfolge Hauptregenbogen in Abh�ngigkeit zur Tr�pfchengr��e Die Grafik links zeigt, wie sich die Farben und die Breite des Hauptregenbogens bei unterschiedlichen Tröpfchengrößen verändern. Es ist also möglich aus der Farbabfolge des Regenbogens direkt auf die Tröpfchengröße zu schließen. Ein kräftiges Rot tritt nur bei großen Regentropfen auf. Man sieht auch, da� der Regenbogen bei kleinen Tröpfchen deutlich breiter wird und vorwiegend weiß ist (Nebelbogen). Interessant ist, daß die Interferenzbögen bei kleinen Tröpfchen nicht direkt an der Innenseite des Hauptregenbogens liegen, sondern daß dort ein recht großer Zwischenraum zu finden ist. Dieser Zwischenraum ist sehr gut auf dem Foto unten erkennbar.

Mit reiner Lichtbrechung an Wassertropfen lassen sich diese Phänomene nicht erklären. Sie beruhen auf der Wellennatur des Lichts.

Man sieht den Nebelbogen besser, wenn sich vor dem Beobachter die Nebelwand befindet und hinter dem Beobachter kein Nebel ist. Andernfalls wird die Sonne zu sehr vom Nebel abgeschwächt. Bei Bodennebel kann man sich zur Abhilfe auf einen kleinen Hügel stellen und dann nach unten auf den Nebel schauen.