Im Nebel kann eine andere Spielart des Regenbogens beobachtet
werden: Der Nebelbogen. Dieser Bogen ist weiß und sein
Band ist etwa doppelt so breit wie bei einem normalen Regenbogen.
An der Innenseite liegen manchmal noch Interferenzbögen. Sein
Radius betr�gt 42°, wird aber mit abnehmender Tröpfchengröße kleiner.
Nebel besteht aus sehr kleinen Wassertröpfchen. Bei
Tröpfchen unterhalb von 50 Mikrometern überlagern
sich die Regenbogenwinkel der einzelnen Spektralfarben so,
daß sie zusammen weißes Licht ergeben. Wenn die
Tröpfchen kleiner als 5 Mikrometer sind, ist der Nebelbogen nicht
mehr erkennbar, da der Bogen dann sehr diffus und lichtschwach wird. Deshalb ist der
Nebelbogen nicht
immer sichtbar, wenn die Sonne auf eine Nebelwand scheint.
Die Grafik links zeigt, wie sich die Farben und
die Breite des Hauptregenbogens bei unterschiedlichen
Tröpfchengrößen
verändern. Es ist also möglich aus der Farbabfolge des Regenbogens
direkt auf die Tröpfchengröße zu schließen. Ein
kräftiges Rot tritt
nur bei großen Regentropfen auf. Man sieht auch, da� der Regenbogen
bei kleinen Tröpfchen deutlich
breiter wird und vorwiegend weiß ist (Nebelbogen). Interessant ist,
daß die Interferenzbögen bei kleinen
Tröpfchen nicht direkt an der Innenseite des Hauptregenbogens liegen,
sondern daß dort ein recht großer Zwischenraum zu finden
ist. Dieser Zwischenraum ist sehr gut auf dem Foto unten erkennbar.
Mit reiner Lichtbrechung an Wassertropfen lassen sich diese
Phänomene nicht erklären. Sie beruhen auf der Wellennatur des
Lichts.
Man sieht den Nebelbogen besser, wenn sich vor dem Beobachter die
Nebelwand befindet und hinter dem Beobachter kein Nebel ist.
Andernfalls wird die Sonne zu sehr vom Nebel abgeschwächt.
Bei Bodennebel kann man sich zur Abhilfe auf einen kleinen
Hügel stellen und dann nach unten auf den Nebel schauen.
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