Hinweise für den visuellen Meteorbeobachter: Juni 2007
Der Monat der kurzen Nächte bietet für den Beobachter in diesem Jahr einige Ströme. Aufgrund der Mondphase können vor allem in der ersten Monatshälfte Beobachtungen durchgeführt werden. Trotz der hellen Juninächte ist eine interessante wenn auch geringe Meteoraktivität vorhanden. Unsere Datenbank enthält für diesen Monat wenig Daten, so dass hier Beobachtungen wichtig sind.
Die Anthelion-Quelle (ANT) verlagert ihren Schwerpunkt in den Bereich des Sagittarius. Wegen der geringen Radiantenhöhe ist jedoch die Anzahl der sichtbaren Meteore gering - mehr als etwa drei Meteore je Stunde kann man kaum erwarten.
Mit den Juni-Lyriden (JLY) ist der erste interessante Strom im Monat beobachtbar. Die Raten sind variabel und können bis zu fünf Meteore je Stunde erreichen. Der Neumond bietet bei geeigneten Wetterbedingungen einen guten Blick auf das Maximum, welches am 16.6. auftritt. Die ersten Beobachtungen wurden 1966 registriert. 1996 wurden von einigen Beobachtern unabhängig voneinander einige Lyriden-Meteore beobachtet. Für eine genauere Untersuchung der Radiantenstruktur sind also weitere Beobachtungen wünschenswert.
Die Juni-Bootiden (JBO) treten zwischen dem 26.6. und 2.7. auf. Das wahrscheinlich eher breite Maximum wird am 27.6. gegen 20 Uhr UT erreicht. Die Mondphase beeinträchtigt allerdings eine Beobachtung im gesamten Aktivitätszeitraum. Immerhin können Raten zwischen 20 und 50 Meteoren auftreten; beim letzten gut beobachteten Maximum im Jahre 2004 lagen sie in diesem Bereich. Trotz der ungünstigen Mondphase sind Reports auch im Zeitraum vor und nach dem Maximum willkommen und dienen als wichtige Ergänzung bestehender Beobachtungen.
Aus Sirko Molaus Liste möglicher Ströme, die sich aus den Videobeobachtungen ergeben, sollte der Beobachter die Nummer 16 notieren: Vom 23. bis 30. Juni - leider auch teilweise vom Mond gestört - können Meteore aus dem südöstlichen Aquila (304 Grad, -6 Grad) auftreten. Die geozentrische Geschwindigkeit wird mit 40 km/s angegeben. Die Meteore sind damit etwas schneller als die aus dem Antihelion-Bereich. In den Beobachtungsmeldungen dazu passende Meteore bitte unter der Strombezeichnung "V16" ausweisen.
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