Gewitter entstehen bei uns vor allem im Sommer. Die starke
Sonneneinstrahlung läßt viel Wasser verdunsten und erwärmt die Luft.
Wenn dann eine Kaltfront aufzieht, schiebt sich die kalte Luft unter die
warme, so daß die feuchtwarme Luft in die Höhe steigt.
Dabei kondensiert der Wasserdampf und es bilden sich Quellwolken,
die schließlich zu einem Cumulonimbus (Cb) anwachsen können.
Im Cb herrschen
starke Aufwinde, die verhindern, daß kleinere Regentropfen aus der Wolke
nach unten fallen.
Die Regentropfen und Eiskörnchen werden immer wieder
nach oben getragen, wo sie gefrieren und sich neues Eis anlagert.
Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis die Eiskörner so schwer geworden
sind, daß sie von den Aufwinden nicht mehr gehalten werden können.
Dann fallen entweder sehr dicke kalte Regentropfen, Graupeln oder sogar
Hagelkörner aus dem Cb. Durch die Aufwinde in der Wolke und die ungleiche
Verteilung von Eis und Wasser entstehen Räume mit unterschiedlichen
Ladungen. Der obere Teil des Cb ist normalerweise positiv geladen und
der untere negativ. Wenn die Spannung zwischen den verschiedenen Ladungen
sehr groß wird, kommt es zu einem Blitz. Entweder erfolgt ein
Spannungsausgleich innerhalb der Wolke oder zwischen dem Erdboden und dem
unteren Teil der Wolke. In seltenen Fällen kann es auch zu einem positiv
geladenen Blitz zwischen dem oberen Teil des Cb und dem Erdboden kommen.
Für Blitze zwischen Wolke und Erde muß der Spannungsunterschied mehr als
100 Millionen Volt betragen.
Um den Blitzkanal wird die Luft schlagartig auf ca. 40 000°C erhitzt.
Dies führt zu einer sehr schnellen Ausdehnung der Luft, wodurch der Donner
hervorgerufen wird. Da der Schall im Gegensatz zum Licht nur eine
Geschwindigkeit von 330 Metern pro Sekunde hat, kann man aus der Zeit
zwischen dem Blitz und dem Donner die Entfernung des Blitzes berechnen
(3 Sekunden entsprechen etwa einem Kilometer).

Eine Cumulonimbus-Wolke beim Aufzug einer Kaltfront.
In solchen Wolken
entstehen Gewitter.
Foto: Mark Vornhusen, Frühjahr 1998, Objektiv 25mm
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