Manchmal kann man beobachten, daß bestimmte Partien von
 Wolken schillernde Farben aufweisen. Ein solches Irisieren tritt
 zumeist bei Wolken auf, die sich schnell bilden (z.B. Altocumulus
 lenticularis). Besonders die Ränder der Wolken zeigen eine
 purpurrote, blaue und grüne Farbe. Diese Erscheinung ist eng mit
 den Kränzen verwandt. Auch hier entstehen die Farben durch
 Lichtbeugung. Die Wassertröpfchen, die das Irisieren hervorrufen,
 sind sehr klein. Kleine Tröpfchen erzeugen sehr große Kränze mit
 breiten Abschnitten gleicher Farbe. Aus diesem Grund weisen
 große Bereiche der Wolke die gleiche Farbe auf. Die anderen
 Farben an der irisierenden Wolke beruhen weniger auf dem
 unterschiedlichen Abstand zur Sonne, sondern auf der der
 unterschiedlichen Tröpfchengröße. Verschiedene 
Größen von
 Tröpfchen erzeugen unterschiedliche Kränze, so daß die Farbe
 trotz gleichem Abstand zur Sonne unterschiedlich ist.  
 Wie die Ergebnisse der kontinuierlichen Beobachtungen
 Atmosphärischer Erscheinungen zeigen, werden 12 Prozent der
 Irisierenden Wolken an Cirrocumulus beobachtet. Diese
 Wolkenart besteht größtenteils aus Eiskristallen und zu einem
 kleineren Teil aus gefrierenden Wassertröpfchen. Gerade bei
 Cirrocumulus wird das Irisieren häufig in einem Sonnenabstand
 größer 30� beobachtet, was eine Lichtbeugung als
 Entstehungsursache nahezu ausschließt. Deshalb wird in den
 neuesten Theorien davon ausgegangen, daß die Farben
 entweder durch Interferenz von Strahlen entstehen, die an der
 Vorder- und Hinterfläche allerdünnster Eisplättchen reflektiert
 werden oder durch Interferenz von Strahlen, von denen ein Teil
 direkt durch die Wolkenschicht hindurchgeht, während die
 anderen Strahlen im Innern der Schicht ein- oder mehrfach
 reflektiert werden.