Verformungen von Sonne und Mond beim Auf- und Untergang

Sonnenaufgang mit starker Verformung über dichter Inversionsschicht.
Photo: © Harald Wochner
Die tiefstehende Sonne, oder seltener auch der tiefstehende Mond weisen oftmals eigenartige Verformungen auf.
Auch Planeten wie Jupiter oder Venus sind bei Auf- und Untergang manchmal strichförmig verzerrt. Die Ursache ist nichts
anderes als eine Luftspiegelung, hervorgerufen durch zwei oder mehrere unterschiedlich dichte Luftschichten, wobei der von
der Sonne ausgehende Lichtstrahl an der Trennlinie dieser beiden Luftschichten "geknickt" wird.
Es werden auch hier zwei
Fälle unterschieden:
- Wenn die untere Luftschicht wärmer ist als die obere (z.B. bei einer Bodeninversion) liegt das Spiegelbild der Sonne zu
Beginn außerhalb des spiegelnden Streifens und verschmilzt später mit der Sonne. Schließlich verschwinden die Sonne
und ihr Spiegelbild hinter der Sichtlinie.
- Wenn die Luft am Boden kälter ist (z.B. über Wasser- und Eisflächen), wird der Sehstrahl so abgelenkt, daß
man unter den Horizont sehen kann. Sonne und Mond können also noch sichtbar sein, wenn sie astronomisch
gesehen bereits unter dem Horizont liegen. Charakteristisch ist für diesen Fall der sogenannte blinde Streifen, da
den Betrachter in diesem Winkelbereich keine Strahlen erreichen.
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