Wann ist mit Halos zu rechnen?
Halos entstehen durch Brechung und Spiegelung des Lichts an Eiskristallen. Man
könnte meinen, daß Eiskristalle nur im Winter in der Atmosphäre vorhanden sind.
Dies ist aber keineswegs so. In 7-12 km Höhe liegen die Temperaturen zu jeder
Jahreszeit weit unter -20° C. Daher können Eiskristalle auch bei heißem
Sommerwetter entstehen.
Die hohen Wolken, die vorwiegend aus Eiskristallen
bestehen, teilt man in drei verschiedene Arten ein.
Es sind Cirrus, Cirrostratus und Cirrocumulus. Wenn man solche Wolken am
Himmel sieht, ist auch immer mit Haloerscheinungen zu rechnen.
Cirrus
Diese Wolken haben ein faseriges Aussehen. Oft sind
sie unregelmäßig über den Himmel verteilt.
Cirrostratus
Der Cirrostratus ist ein durchscheinender weißer Wolkenschleier. Oft
ist er einförmig und überzieht größere Bereiche des Himmels.
Cirrocumulus
Dies sind meist regelmäßig in Reihen angeordnete kleine
weiße Wolkenbällchen oder Wolkenflecken. Von Altocumulus
unterscheiden sie sich durch ihren geringeren scheinbaren Durchmesser. Halos
treten bei ihnen nicht ganz so häufig auf.
Diese drei Wolkenarten sind für die meisten Haloerscheinungen verantwortlich.
Daneben gibt es aber noch andere Situationen, in denen Halos beobachtet werden
können.
Altocumulus
Der Altocumulus gehört zu den mittelhohen Wolken. Er besteht nur zu
einem geringen Teil aus Eiskristallen. Bisher wurden vorwiegend Lichtsäulen
an Altocumulus-Wolken beobachtet.
Cumulonimbus
Dies sind sehr hochreichende Quellwolken. Der obere amboßartige
Teil besteht aus Eiskristallen. Dort sind manchmal Halos zu sehen.
Fallstreifen (Virga)
Fallstreifen, hier an Cirrocumulus, können sehr schöne Halos erzeugen.
Sie treten auch bei anderen Wolkenarten, wie z.B. Stratocumulus, auf. Bei gut
ausgeprägten Fallstreifen sieht es so aus, als ob die Wolken Bärte hätten. Manchmal
sind die Fallstreifen aber so fein, daß man sie nicht sehen kann. Elliptische
Ringe wurden bisher ausschließlich an Fallstreifen beobachtet.
Eisnebel
Bei tiefen Temperaturen im Winter kann es zu Eisnebel kommen. Eisnebel
erzeugt mit Abstand die schönsten Halo-Displays.
Schneedecke
Auch auf Schneedecken kann man manchmal bei tiefstehender Sonne Halos entdecken.
Hier ist ein Teil des 22°-Rings zu sehen.
© AKM e.V.