Im Winter treten häufig Halos auf, die nicht in den Eiskristallen von
Cirruswolken entstehen. Die schönsten, hellsten und farbigsten Haloerscheinungen entstehen z.B.
in Eisnebel. Bei winterlichen Hochdruckwetterlagen sinkt häufig die
schwere kalte Luft zu Boden und bildet eine Nebel- oder Hochnebeldecke.
Die Gipfel der Berge ragen dagegen oft aus dem Nebelmeer heraus. Wenn
die Temperaturen im Nebelbereich noch unter dem Gefrierpunkt liegen und
die Feuchte-übersättigte Luft kristallieren kann, hat ein Beobachter
oberhalb des Nebels die besten Voraussetzungen für eine phantastische
Halobeobachtung.
Im Flachland ist eine Beobachtung von Eisnebelhalos schon schwieriger,
da bei Nebel gewöhnlich die Sonne als Lichtobjekt fehlt. Allerdings sind
an künstlichen Lichtquellen wie z.B. Straßenlampen Lichtsäulen
möglich. Andere Haloarten wurden um künstliche Lichtquellen bisher nicht
beobachtet.
Im Flachland können unter bestimmten Bedingungen Halos in Polarschnee
(auch Eisnadeln, diamond dust oder Diamantenstaub) entstehen. Das sind
kleinste Eiskristalle, die bei oft wolkenlosem Himmel entstehen, wenn
Luftfeuchte kristalliert. Durch ihr geringes Eigengewicht schweben die
Eiskristalle oft in der Luft oder fallen nur langsam zu Boden.
Voraussetzungen für die Entstehung sind auch hier eine sehr hohe
Luftfeuchte und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Je tiefer die
Temperaturen, desto geringer muß die relative Luftfeuchte sein, um eine
Feuchtesättigung der Luft zu erreichen und Eiskristallchen zu bilden.
Lufttemperatur in °C | 0 | -5 | -10 | -15 | -20 | -25 | -30 |
rel. Luftfeuchte in % bei der eine Feuchtesättigung der Luft erreicht wird | 100 | 95 | 91 | 86 | 82 | 78 | 74 |
Begünstigt sind Flußtäler oder wassernahe
Beobachtungsorte, aber auch die Nähe von Industriewerken, die durch
Schornsteine Wasserdampf abgeben.
Ansonsten sind Beobachtungen vor allem in den Morgenstunden, kurz
nach Sonnenaufgang möglich, wenn die Temperaturen am tiefsten und die
relative Luftfeuchte allgemein am höchsten ist.
Am häufigsten sind Nebensonnen zu beobachten. Das liegt vor allem daran,
daß sich bei Sonnenaufgang die Nebensonnen in Augenhöhe des Beobachters
befinden wo die Dichte des “Diamantenstaubes” am größten ist.
Halos können aber nicht nur an den Eiskristallen im diamand dust
auftreten, sondern auch