120°-Nebensonnen

EE 18/19

Orientierung:
Basis horizontal
Lichtweg:
1-3-8-2
Vorkommen:
selten
1-2 Tage im Jahr
Bild 120°-Nebensonnen
Horizontalkreis mit 120°-Nebensonne. Foto: © Mark Vornhusen

Beschreibung:

Die 120°-Nebensonnen, früher auch als Nebengegensonnen bezeichnet, befinden sich in einem Abstand von 120° zur Sonne auf Sonnenhöhe. Sie treten meistens zusammen mit dem Horizontalkreis auf und heben sich als weiße Aufhellungen von ihm ab. Falls auch der Horizontalkreis zu sehen ist, sind die 120° Nebensonnen releativ leicht zu finden. Sie müssen aber nicht immer zusammen mit dem Horizontalkreis auftreten. Der Horizontalkreis kann ja sowohl durch Plättchen als auch durch Säulenkristalle erzeugt werden. Die 120° Nebensonnen treten dagegen nur bei Plättchenkristallen auf. Bei einem durch Säulchen erzeugten Horizontalkreis wird man daher vergeblich nach den 120° Nebensonnen suchen. Anhand der anderen Haloarten läßt sich recht gut feststellen, durch welche Kristalle der Horizontalkreis erzeugt wird. Ein heller oberer Berührungsbogen bzw. umschriebener Halo ist ein typisches Anzeichen für Säulenkristalle. Die 120° Nebensonnen können auch ohne den Horizontalkreis auftreten. Falls helle Nebensonnen zu sehen sind, ist auch mit den 120°-Nebensonnen zu rechnen.

Entstehung:

Die 120°-Nebensonnen entstehen in schwebenden Plättchenkristallen, die horizontal ausgerichtet sind. Das Sonnenlicht tritt dabei in die obere Basisfläche des Kristalls ein, wird dann an einer benachbarten Prismenfläche reflektiert und tritt schließlich aus der unteren Basisfläche aus. Die Eiskristalle müssen dafür relativ dick sein, da andernfalls nur wenige Lichtstrahlen an der inneren Prismenfläche reflektiert werden.