Lowitzbogen

EE 14/15

Orientierung:
rotierende Plättchen
Lichtweg:
3-7
Vorkommen:
selten
etwa einmal im Jahr
Lowitzbogen
Rechte Nebensonne mit Lowitzbogen
Foto: Peter Pammer, 22.01.1996, 13.30 Uhr, Nassfeld-Hermagor / Kärnten (Ausschnitt vom Original)

Beschreibung:

Die Lowitzbögen sind kurze leicht gefärbte Bögen, die von der Nebensonne schräg nach oben und unten zum 22°-Halo verlaufen. Sie sind nur sehr selten zu sehen. Der Name des Halos kommt von Thomas Lowitz der diese Bögen erstmals im Jahre 1794 in St. Petersburg beobachtet und beschrieben hat.

Entstehung:


Rechts ist ein Plättchen abgebildet, das komplett um seine Achse rotiert.
Diese rotierenden Plättchen erzeugen die oberen und unteren Lowitzbögen. Grafik aus MM 3/96

Die Entstehung der Lowitzbögen ist umstritten. Die gängige Theorie nimmt an, daß die Bögen durch rotierende Plättchenkristalle erzeugt werden. Die Rotationsachse verläuft dabei zwischen zwei gegenüberliegenden Punkten der Basisfläche. Der Lichtweg entspricht dem der Nebensonnen. Das Licht tritt in eine Prismenfläche ein und verläßt den Kristall an der übernächsten Prismenfläche. Es ist jedoch fraglich, ob Kristalle eine solche Orientierung annehmen können. Nach einer anderen Ansicht (Tape) sind Lowitzbögen nichts anderes als Teile des unteren Parrybogens. Bei hohem Sonnenstand kann ein unterer Parrbogen auftreten, der etwas unterhalb des 22° Halos liegt und dessen Ausläufer sich bis zum Horizontalkreis erstrecken können. Allerdings führen Säulen mit Parryorientierung auch zu zahlreichen anderen Haloarten, die dann zusammen mit den Lowitzbögen auftreten müßten. Diese Haloarten wurden aber beim Auftreten von Lowitzbögen kaum beobachtet. Vielmehr treten Lowitzbögen im Zusammenhang mit Nebensonnen auf, die ja durch Plättchen hervorgerufen werden. Dies spricht eher für die Annahme, daß Lowitzbögen durch rotierende Plättchen erzeugt werde. Hier sind aber noch weitere Beobachtungen notwendig.