Der umschriebene Halo

EE 07

Orientierung:
Hauptachse horizontal
Lichtweg:
3-7
Vorkommen:
häufig
ca. 15-25 Tage pro Jahr

Ein vollständig umschriebener Halo. Aufgenommen am 8.5.2004 von Alexander Wünsche in Görlitz.

Beschreibung:

Am 22° Halo liegt eine Haloart, die vielfältige Erscheinungsformen annehmen kann. Je nach Sonnenhöhe ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Bei einer Sonnenhöhe von bis zu 32° bezeichnet man diese Haloerscheinung als den unteren und oberen Berührungsbogen des 22° Halos, bei Sonnenhöhen darüber als umschriebenen Halo. Wenn die Sonne tief steht, bilden die beiden Äste des oberen Berührunsbogens einen scharfen Winkel. Mit steigender Sonnenhöhe nähern sich die Äste immer mehr dem 22°-Halo. Gleichzeitig werden sie länger und treffen bei einer Sonnenhöhe von 32° mit dem unteren Berührungsbogen zusammen. Der dadurch entstandene geschlossene Ring wird umschriebener Halo genannt. Er berührt den 22° Halo oberhalb und unterhalb der Sonne. Zunächst ist der umschriebene Halo noch oval. Mit steigender Sonnenhöhe wird er immer kreisförmiger und nähert sich dem 22° Halo an. Bei einer Sonnenöhe von 70° fällt der umschriebene Halo dann fast mit dem kleinen Ring zusammen. Der umschriebene Halo ist ebenso wie die Berührungsbögen stärker gefärbt als der 22° Halo. Zur Sonne hin ist er rötlich und außen bläulich. Der untere Berührungsbogen ist recht selten zu sehen, da er sich nur bei einem Sonnenstand von mehr als 22° über dem Horizont befindet. Wenn die Sonne tiefer als 22° steht, ist er nur im Eisnebel oder von einem erhöhten Standort (Berg, Flugzeug) aus sichtbar.


Mutation der Berührungsbögen zum umschriebenen Halo.
Grafik aus: Handbuch der Geophysik Band VIII, S.1045

Entstehung:

Die Berührungsbögen und der umschriebene Halo entstehen in horizontal ausgerichtenten Säulenkristallen. Der Brechungswinkel beträgt 60°. Das Licht tritt dabei in eine Prismenfläche ein und an der übernächsten wieder aus. Den gleichen Weg nimmt das Licht auch bei den Nebensonnen und dem 22° Halo. Die verschiedenen Haloarten ergeben sich nur aus der unterschiedlichen Orientierung der Kristalle.